Penner/Sandlertreff?

Solltet Ihr mal Fotos von russischen Bahnhöfen sehen, wo Ihr merkwürdig aussehende, ziemlich verpennte Aldiletten- und Jogginganzugträger seht – keine Sorge, das sind normale Transsib Reisende, die spontan Luft schnappen waren.

Ist schliesslich kein Catwalk hier ^^
Aus gegebenem Anlass bin ich froh, dass Fotos hochladen nicht geht 😀

Fotos…

Huch. Hier steht gar nix drin.
Hier sollte stehen, dass Fotos hochladen nicht geht.

(Mist, die Mitreisenden haben den Fernseher entdeckt…grml) 🙁

Meine erste Pirogge

Versuch Nummer drei eines vernünftigen Blogbeitrages MIT Inhalt.

Mittlerweile bin ich in Omsk angekommen. Die zweite Nacht im Luxusabteil war besser als die erste. Obwohl ich das Geschaukele von Zügen liebe, macht es doch so ein wenig “seekrank”.

Heute morgen konnte ich meine erste Pirogge ergattern. Und das war alles andere als einfach. Die Kombination aus gerade eben aufgewacht, keine Kontaktlinsen, kein Russisch und einem 1000 Rubel Schein (die Pirogge kostet 50) machte es zunächst unmöglich an eine der duftenden Dinger zu kommen.
Als ich endlich mit Kontaktlinsen und Deuten auf ein Teilchen meinte, das Thema abkürzen zu können, wurde ich noch beraten “Das ist aber die mit Sauerkraut – magst Du Sauerkraut?” (Dies ist eine Interpretation meinerseits, ich schließe das aus dem gesprochenen Text und dem Sauerkraut IN der Pirogge, die ich nachher gegessen habe), da ich aber die Beratung nicht verstanden hatte, hat sich das Ganze um weitere Minuten hingezogen.
Wenn sich meine liebreizende russische Mitreisende nicht erinnert hätte, daß ich gestern fast eine Stunde lang von Piroggen geschwafelt hatte, wäre die Dame mit dem Gebäck sicher direkt weitergezogen 🙂

Also. Ich habe Schlaf und zu Essen.

Draußen wechseln sich jetzt wieder Bäume und Schnee mit weiten, schneebedeckten Ebenen und Bäumen ab. Es sind übrigens fast ausschließlich Birken.
Für Birkenpollenphobiker ein Paradies… Zum Glück ist a) Winter und b) habe ich keine Birkenpollenallergie.
Ich soll mich übrigens, so der Rat der russischen Mitreisenden, nach der Banja (Sauna) mit Birkenzweigen auspeitschen.
DAS muss ich noch verifizieren.
Das glaube ich so unbesehen ja nicht ^^

Schönen Karfreitag Euch,

F.L.

Technik, die begeistert.

Ich wollte nur kurz vermelden, daß mir eben der zweite Blogbeitrag zum zweiten Mal im Nirvana verschwunden ist.

Es könnte sein, daß ich das Bloggen bald Leuten überlasse, die das schon öfter gemacht haben. *frust*

F.L.

mittendrin…

…statt am Anfang.
Am Tag 28 meiner Winterreise sitze ich in der Transsibirischen Eisenbahn und versuche per Smartphone wenigstens einen kurzen Beitrag zu schreiben.
Bis hierher hat alles geklappt.
Naja…fast alles.
Eine kleine Planänderung war notwendig, über die ich noch berichten werde.

Draussen ziehen wie prognostiziert Bäume, Bäume und Schnee vorbei. Ach ja: Schnee und Bäume runden das Bild ab.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag!

Eure Filia Leonis

Sprachgenie in Russland

“Ich kann ja jede Sprache lernen”.  Irgendwie hab ich das mit dem Russischen etwas zu leicht genommen. Da in meinem Kopf anscheinend kein Speicherplatz mehr ist, kann ich mir erst nach 3 Tagen “Danke” auf Russisch merken. Und daß eine “BAP” eine “Bar” ist, ist auch einfach. Daß Moskau auf Russisch “MOCKBA” heißt, wußte ich schon als Kind.
Also dachte ich, kann ja nicht sooo schwer sein.
Von wegen… Sobald das gesuchte Wort mit zwei Buchstaben beginnt, die man NICHT kennt, wird das mit der Mustererkennung schwierig. S wird zu C, P zu п, und schon übersieht man, daß die “пер. Спортивный” die gesuchte “Sportivny lane” ist.
Was ich auch nicht verstehe… warum schreiben die Russen eigentlich fast alles in Spiegelschrift??

Etwas über (Gast-)Freundschaft

Mit dem Frühstück habe ich mich auch auf eine Flasche Rotwein mit vorgenanntem Freund verabredet und ich habe für die Nacht einen Platz im Gästezimmer mit Blick auf die Steirer Berge. Meine Wäsche dreht sich in der Waschmaschine und ich bin froh, daß ich ein paar Stunden ausruhen darf.
Aus den Stunden werden Tage. Ich höre nämlich immer noch nichts, und die guten steirischen Ärzte wollen mir keine Empfehlung zur Weiterreise geben.  Stattdessen bekomme ich ein Set neuer Medikamente.
Und auch ich merke, daß ich “links hinter mir” überhaupt nichts mehr wahrnehme. Kein guter Umstand, wenn man alleine unterwegs ist.
Mein schlechtes Gewissen den Gastgebern gegenüber wird mir sofort genommen. Und hier, Ihr lieben steirischen Mitleser, Heiler und Freunde:  ein hochoffizielles DANKE an Euch.
Danke für das ernstgemeinte “Fühl’ Dich wie zuhause”.
Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.
DANKE.

Die Grenze zwischen Italien und Österreich

Im Nachtzug von Milano nach Österreich freue ich mich beim Einchecken in das 4-Personen-Abteil über den 1,90 großen Mitreisenden, sowie die beiden netten Eltern, die ihr Baby und den Buggy in das Abteil quetschen. Mein Rucksack wird mißtrauisch beäugt. Nein, er kann nirgendwo anders hin – außer ich packe ihn aus und verteile die Klamotten im Abteil. So ein Baby braucht ja nicht viel Platz. Außerdem höre ich ja links eh nichts, das wird einfach, ich schlafe auf der rechten Körperseite und alle anderen können mich mal gernhaben. Die junge Mutter verteilt alle Babysachen auf der unteren Schlafpritsche. Oha. Wo wollen die jetzt noch sitzen, geschweige denn schlafen? Ich betrachte das Treiben von meinem oberen “Bett” aus und bin aber auch nicht böse, als die junge Familie vom Schaffner ein neues Abteil zugewiesen bekommt. Hehe… gerade nochmal davongekommen 🙂

Achso. Ich wollte was über die Grenzkontrollen sagen. Von Italien nach Österreich, das ist ja der Schengener Raum, gibt es ja strenggenommen keine Grenzkontrollen. Da niemand meinen Pass eingesammelt hat, schlafe ich morgens um fünf noch ruhig und denke mir nichts. Wie man das halt so macht. Ich muss ja erst um 7 aus dem Zug raus.
Träume ich? Plötzlich reisst einer mit Karacho die Kabinentür auf und plärrt in unverständlicher Sprache “OSTRIANBOLLISSBASSPORDSBLEES!!!”. Um Gottes Willen! Habe ich verschlafen? Bin ich schon an der russischen Grenze? HILFE!
Mein Bewusstsein wieder erlangt, identifiziere ich das gesprochene als “Austrian Police, Passports, please”. Die freundliche Alpengegend – wie schön. Endlich wieder “daham”. Frühstück gibt’s auch gleich dazu. Mit einem besonders herzlichen (achtung, ironie) “Sie steing in Leobn aus! Frühstück!” bekomme ich ein Tablett in die Hand gedrückt. Danach wird das Licht wieder ausgeschaltet, es ist wieder stockdunkel und ich kauere mit dem Tablett in der Hand auf dem oberen Bett und weiß nicht, wo ich das Tablett jetzt abstellen soll, ohne daß jetzt alles irgendwo verschüttet wird. Der 1,90 Mann unter mir schnarcht wieder ruhig vor sich hin.
Kleine Zusatzinfo: Sitzhöhe auf dem oberen Schlafplatz – ca. 60-80 cm.
Das Tablett mit der einen Hand festhaltend liege ich nun wieder da und freue mich auf ein richtig gutes Frühstück mit einem richtig guten Freund. Das sind doch mal gute Aussichten.

Was auf die Ohren

Die Mailänder Scala war jedenfalls nicht schuld. Die konnte ich mir nicht leisten.
Des Nachts, pünktlich um drei meldet sich die ins Ohr verdrängte Erkältung zurück. Urplötzlich geht a) die Schmerzmaschine an und b) das Hörvermögen aus.
Aua.
Halb benommen tue ich mitten in der Nacht das, was man niemals nie tun sollte. Ich “google”, was das sein könnte. Von “zuviel Ohrenschmalz” bis “Meningitis” (Hirnhautenzündung) finde ich recht viel, was zu meinen Symptomen passt. Das macht es nicht besser, aber ich habe die Nacht über etwas zu tun und nerve mit meinem Herumgelaufe die Nachtschicht im Hostel, die versucht, auf dem Sofa zu schlafen (wo ich rastlos hin und her renne, um dem Schmerz irgendwie zu entkomen).
Endlich ist es hell draußen und ich stelle mich vor die noch geschlossene Apotheke – und warte.
Die Apothekerin (die kein Deutsch oder Englisch spricht) und ich (die kein italienisch kann) einigen uns aufgrund meines Gesichtsausdrucks auf ein Päckchen Antibiotikum und diverse “die-verkaufen-wir immer-mal-mit-Pseudo-Medikamente). In Deutschland undenkbar!
Egal. Ich hätte zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich sogar Crack genommen, hätte mir jemand versprochen, daß es hilft …
Der Tag ist jedenfalls gelaufen. Ich bleibe im Hostel und zum Glück ist außer mir niemand im Zimmer, ich kann also ungestört vor mich hinschneuzen und mich dem Schmerz beugen. Besonders empfehlenswert: Gleichzeitig eine verstopfte Nase.
Jetzt habe ich wirklich die Schnauze voll. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Italiener besticht man mit…

…Italienisch!

Leider kann ich kein italienisch. Aber ich versuche es im Hostel, indem ich meine paar Brocken Spanisch so umformuliere, daß sie irgendwie mehr nach italienischer Speisekarte klingen. Ich möchte nämlich statt einer gebuchten Nacht gerne drei Nächte bleiben.
Ich lerne von Heidi eine echt gute Strategie. Irgendwo bleiben, und Ausflüge in die benachbarten Städte machen. Der Zug kostet ja schließlich nix! Gute Idee.
Der Hostelbetreiber ist beeindruckt von meinem Versuch, italienisch zu sprechen und gibt uns eines von zwei Zimmern mit W-Lan Empfang. Aber, so meint er, wir könnten eh lieber Spanisch sprechen, denn er sei aus Südamerika und eher zufällig in Italien gelandet. Ha-Ha! 😀