Weltreisen um die Ecke.

Ich habe mal geschrieben, dass die Welt schnell kleiner wird, je mehr man davon gesehen hat. Aber so ganz scheint das nicht zu stimmen. Derzeit sind die Reiseziele von früher in so unglaublich weite Ferne gerückt, dass es kaum vorstellbar ist.

Meine Lieblingsalm – bis März durfte ich da gar nicht hin, da war eine Grenze (!) dazwischen. Eine Grenze mit österreichischen Soldaten, die mich erst durchgelassen haben, als ich die richtigen Informationen rausgerückt habe! Wann gab es das zuletzt …
Ich musste ein Einreiseformular ausfüllen und ein Rückreiseformular. Das hat mich an China und Russland erinnert.
Okay, meinen Gehaltszettel wollte diesmal niemand von mir sehen, aber einen Nachweis, dass ich gesund bin. Trotzdem hat mich das Ganze sehr an ganz ganz ferne Länder erinnert, die alles mögliche von einem wissen wollen, bevor man da ins Land darf. Und jetzt ist das hier – um die Ecke…

Heute habe ich so lapidar zu einem Freund gesagt “ah ja, da waren wir in der Karibik” – in der Karibik!! 😮
Das ist unendlich weit weg und aus heutiger Sicht ein unerreichbares Ziel. Wie schnell wird vergessen, in welchem Luxus man lebt und welche Freiheiten man – normalerweise – hat.

Und neulich war ich in Ungarn auf einem Weinfest. In mitten von Menschen, die fröhlich plaudernd Wein trinken, sich auf die Wangen küssen und eine Sprache sprechen, von der ich nur das Wichtigste (Weißwein bitte – danke :-D) weiß.
Aber so weit weg von Zuhause war ich sehr lange nicht mehr. Da war die Karibik damals näher.

Dabei war es nur um die Ecke. Und wir sind einfach hingefahren.
Plötzlich wird die Welt wieder riesengroß.

Das ist gut so.
Eure Filia Leonis.