Stauende

hach ja.

Bella vida. Ich probiere mal wieder den Hotelitaliener des jeweiligen Landes aus.
Mich wundert, dass so viele Hotels italienische Küche anbieten. Scheint so ne Art internationaler Standard zu sein.
Da ich morgen wieder heimfliege, muss ich mich noch schnell von der leckeren Mexikanischen Küche entwöhnen. Heute waren wir in einem Dorf in der Nähe der neuen Fabrik dort und haben unter einer Plane aus Einkaufstüten und Werbeplanen die leckersten Quesadillas gegessen, die ich je hatte. Draussen handgeknetet und auf einer Art heissem Stein werden uns superleckere Tacos zubereitet. Nebenan döst ein hellbrauner Hund in der Sonne und träumt vom Lauf seines Lebens. Eine kleine schwarze Katze rutscht beim Sprung auf das Planendach durch dieselbige und landet, wo es sich für eine Katze gehört: Auf ihren Pfoten.

Irgendwann müssen wir den einzigen Tisch verlassen und unsere Mittagspause beenden. Schade.

Auf dem Weg zurück in die Fabrik stellen wir fest, dass der heftige Wind einige Strassensperren mal eben umgebaut hat. Durch den Kaktus am Strassenrand fahren wir trotzdem nicht, sondern fein säuberlich um die neu sortierten Sperren herum zurück auf unseren Rückweg.

In meiner Handtasche finde ich einen Gutschein für einen Krankenhausbesuch in der nächsten grossen Stadt. Das war aber keine Promotion Aktion. Kommen wir zum Thema: Stauende.

Ihr kennt das ja von mir, ich berichte immer erst, wenn alles gut gegangen ist.
Ich liste dann mal die Situationen auf, die dazu geführt haben, die bisher als goldene Regel eisern befolgte Anweisung zu brechen: Steige niemals in Mexico auf der Autobahn aus Deinem Auto aus. Niemals. Nie.

Das ändert sich a) wenn der Reifen vom Bus platzt, in dem du sitzt und b) wenn dem Fahrer hinter Dir am Stauende die Bremsen versagen.
Option a hatte ich am ersten Tag. Option b vorgestern morgen
Das Thema mit dem Stauende war tatsächlich weniger lustig, aber ich hatte viel Glück. Zum einen, weil der Unfall 200 m von einem leckeren Bäckerwagen passiert ist. Zum anderen habe ich wohl einen gesunden Körper, denn mehr als eine leichte Verspannung hatte ich nicht an dem Tag. Natürlich war ich brav die brandneu installierte ” medical service” Einrichtung testen und hab mich von einer Ärztin anschauen lassen. Den Gutschein gab’s von der gegnerischen Versicherung. Nicht schlecht.

Das Auto ist jetzt weg, es gab ein neues von der Autovermietung. Die Scheibenwischer waren eh schlecht, und so waren wir quasi gezwungen, uns mit der Autovermietung herumzuschlagen.

Den Reifen am Bus hatte übrigens ein deutscher Kollege in Rekordzeit gewechselt. Hut ab.
Der mit blütenweissem Hemd, Krawatte und Westchen bekleidete Fahrer hatte so hilflos geschaut, dass der Kollege beherzt zu Wagenheber und Schraubenschlüssel gegriffen hat.
Drückt mir die Daumen, dass morgen die Reifen halten, und alle Bremsen von anderen Verkehrsteilnehmern funktionieren.

Es ist die Tage echt genug passiert. Passen wir auf uns auf.