Pompei ist ja südlich von Neapel. Im Sommer ist es da ziemlich warm. Darum sparen sich die Italiener gerne die Heizung. Das ist übrigens auch in Norditalien der Fall, wie ich später lernen darf. Im März ist es in dieser Gegend nicht so besonders warm. Also auch drinnen nicht. Ich wundere mich schon, daß der Betreiber des Hostels in seiner Winterjacke dort sitzt. Als ich am nächsten Morgen huste, wundere ich mich nicht mehr, sondern versuche, heißes Wasser in der Dusche zu bekommen, ohne dabei 100 Hektoliter kaltes Wasser durch Bidet und Waschbecken laufen zu lassen. Es gelingt mir nicht. Ich friere also weiter und trinke einen Rotwein (mässig gut), der auch noch gekühlt wurde. Ich frage also den Betreiber, warum er den Rotwein kühlt. Nein, nein, versichert er mir. Der hat Zimmertemperatur.
Jo. Klar. Im Zimmer ist es ja auch kalt wie im Kühlschrank. Ich schlafe fast komplett angezogen mit zwei Decken im Bett und huste am nächsten Tag immer noch. Diesmal mit Schnupfen.
Mit dem Zug und dieser wunderbaren Erkältung fahre ich nach Florenz.
Ich will jetzt nicht rummäkeln, aber auf dem Weg von Rom nach Florenz gibt es eine ganze Menge Tunnel. Ich habe den Zug mit den günstigen Reservierungskosten gebucht. Dieser Zug ist nicht ganz so modern, und darum ist man auch nicht ganz so gut isoliert. Im Tunnel fallen einem grundsätzlich so Worte ein wie “Druckausgleich”. Wenn man Schnupfen hat, funktioniert der nur mässig gut. Wenn im Tunnel dann auch noch ein “Ferraciorossa” entgegenkommt, haut es den normalen Fahrgästen schon das Trommelfell “um die Ohren”. Mir drückt es die Erkältung in die Ohren.
Von dort aus wird sie sich zu gegebener Zeit wieder melden.
Ich hänge also in meine Jacke vergraben krank in der Ecke des Abteils und hoffe, daß ich nicht alle im Zug anstecke. Ich tue mir schrecklich leid, und außerdem habe ich noch keinen einzigen dieser “interessanten jungen Leute” getroffen, die ich sicher auf Reisen kennenlernen werde.
Ich glaub, morgen schmeiß ich hin und fahr heim.