Ich muss noch was ergänzen. Heute morgen, ziemlich früh, hab ich dann doch was vom Erdbeben gemerkt. Heute morgen gegen acht Uhr gab es einen Alarm.
Ich hab gemacht, was wir immer machen, wenn Alarm ist. Tür auf, rausgucken, schauen, ob jemand rennt oder schreit, wenn nicht, einen Fehlalarm vermuten und zurück in’s Bett.
So auch heute morgen.
Ich habe dann mal bei den Jungs und Mädels vom Hostel nachgefragt und erfahre, daß es sich um eine Gedenkminute gehandelt hat, weil doch vor einer Woche das Erdbeben war.
2008 war auch schonmal ein Erdbeben, Ihr erinnert Euch? Für mich war die “Region im Südwesten Chinas” bislang irgendein Platz auf der Landkarte, weit weg – und ja, wir haben gehört, was passiert ist, und wieviele Menschen ihr Leben gelassen haben.
Aber sobald man dann mal dort ist, ist der Platz auf der Landkarte nicht mehr irgendein Fleck, der ganz weit weg ist. Heute läuft keine Musik, alles ist ruhiger als sonst.
Plötzlich merkt man was vom Erdbeben. Von dem von letzer Woche und von dem von 2008.
Es sitzt in den Herzen der Menschen hier.
Und wenn du genau hinfühlst, dann kannst du es auch fühlen.